Protestantische Kirchen in Leszno/Lissa und in Śmigiel/Schmiegel, ihre Ausstattung als Adels- und Bürgerstiftung – Zusammenfassung

Małgorzata Gniazdowska

Protestantische Kirchen in Leszno/Lissa und in Śmigiel/Schmiegel, ihre Ausstattung als Adels- und Bürgerstiftung
Nach Leszno und Śmigiel, den Städten, die im Grenzgebiet von Großpolen und Schlesien liegen, sind die Vorboten der Reformationsbewegung schon Mitte des 16. Jhs. gekommen. Viele Dorf- und Städteeigner haben protestantische Geistliche in den Pfarreien ihrer Ortschaften aufgenommen. Ihre Privilegien und Fürsorge haben die Existenz der neuen Glaubensgemeinschaften ermöglicht. So geschah es in Leszno zuerst durch die Familie Leszczyński und später durch die Sułkowskis. In Śmigiel haben sich um die lutherische Gemeinschaft die Familien Leszczyński und Rozdrażewski gekümmert. Förderer der Böhmischen Brüder waren Stanisław Cikowski, Andrzej Dudycz und Familie Arciszewski. Die tägliche Existenz haben vor allem andere Gemeinschaftsmitglieder sicher gestellt: Bürger und Vertreter von Adelsfamilien. Das sichtbare Zeugnis dieses Handelns sind in Leszno und Śmigiel die Kirchen und Gegenstände, die sich einst in ihrer Ausstattung befunden haben. In Leszno entstand für die Böhmischen Brüder die Johanniskirche, die Lutheraner brauchten die Kreuzkirche für sich. In Śmigiel, auf dem Platz, auf dem sich früher eine Holzkirche befand, wurde 1814–1830 ein Gotteshaus nach einem Entwurf der preußischen Baukomission gebaut. Die Geschichte dieser Kirchen spiegelt die Geschichte der Städte wider: Zeiten des Friedens, Kriege und Brände. Trotzdem haben sich die Protestanten in Leszno und Śmigiel darum bemüht, dass ihre Kirchen nicht nur die Kultbedürfnisse erfüllten, sondern auch als Kunstwerke dastehen. Deshalb auch wurde zu Beginn des 18. Jhs. Pompeo Ferrari um einen Entwurf für die lutherische Kirche in Leszno gebeten; das Altargemälde für die Kirche in Śmigiel malte der Warschauer Künstler Antoni Blank.

Tłum. Izabela Warciarek, Renate Sternel